Achillessehnenriss und PRP-Therapie

In unserer Reihe «myPRP» berichten Patientinnen und Patienten über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit biosignalisierter Heilung.
Wir sind uns bewusst, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist und bedanken uns herzlich für das Vertrauen.

MyPRP Uli

Ein unglücklicher Schritt zu viel, ein richtiger Schritt zum Glück.

Mit einem kurzen schnellen Schritt zum Tennisball war es geschehen. Nicht das Racket traf den Ball, sondern mein Fuss und nicht die Bespannung des Rackets sondern meine Achillessehne rechts riss am 4.10.2020. Schon am 5.10.2020 konnte ich mich in FIRST zur Untersuchung und Beratung vorstellen. Ja, es war im Ultraschall ein vollständiger Riss der Sehne zu sehen.

In ausführlicher Bewertung zum Zustandsbild wurden die daraus sich ergebenden möglichen konservativen, also nicht operativen, aber auch die operativen Behandlungswege besprochen und diskutiert. Dabei erfolgte das Abwägen von Risiken, Chancen, zeitlichem Horizont bis zur Wiedererlangung einer Alltags- oder gar sportlichen Belastung. Bereits vorgängig hatte ich mich umfänglich mit den wissenschaftlichen Daten beschäftigt und auch zu einer sportmedizinischen Klinik telefonisch Kontakt aufgenommen, die eine chirurgische Massnahme umgehend vorgeschlagen hatte. Die teils sehr strittigen Daten in Hinblick auf die Behandlung der Achillessehne unter Nutzung der eigenen Gerinnungszellen, dem sogenannten Platelet Rich Plasma (PRP), als eine nicht operative Behandlungsform, wurden offen kommuniziert. Aus dem familiären Umfeld kannte ich die sehr positiven Anwendungsergebnisse der Methode bei anderen Verletzungen und Erkrankungen am Bewegungsapparat. Diese überaus positiven, mir bekannten, Ergebnisse waren auch mit eine Grundlage, mich für diesen Weg zu entscheiden.

Unter Thromboseprophylaxe und mit einem Spezialschuh ausgestattet wurde ich am 12.10.2020 erstmals unter Ultraschallsicht punktiert und Reste des Blutergusses (Serom) entfernt, nachfolgend PRP zielgenau an die Sehnenstümpfe und auch in den versorgenden Gewebebereich vor der Sehne eingebracht.

In den Ultraschalluntersuchungen nach 16 und 28 Tagen, in denen immer auch geprüft wurde, ob eine Entzündungssteigerung (vermehrte Blutgefässausbildung) sich entwickelt, wurde die Ausprägung der Faserneubildung der Sehne mittels einer Elastographie geprüft. Die Elastographie, wurde mir erklärt, dient der Bewertung der Belastbarkeit des neuen Narben-/Sehnengewebes im gesamten Betreuungsverlauf, und erlaubt eine Prüfung der Belastbarkeit durch Messung von Druckgradienten und damit Gewebespannung der Sehnenneubildung. Bereits in diesen ersten Untersuchungen konnte eine Wiederherstellung der Verbindung zwischen den Sehnenstümpfen gezeigt werden. Sicher zu diesem Zeitpunkt noch ohne ausreichende Belastbarkeit. Das Belastungsprotokoll, ab wann ich den Fuss belasten und aufbauend zunehmen Gewicht auf dem Fuss oder gar eine Abrollbewegung machen durfte, wurde jeweils klar definiert. Am 28. Tag wurde nochmals mit PRP unter Ultraschallkontrolle die Sehne behandelt. Im Verlauf waren noch eine Behandlung einer überschiessenden Gewebeaktivität (im Gefässschall gezeigt) und eine kleine Flüssigkeitsansammlung zu behandeln.

Nach 6 Wochen konnte ich mit einem stabilen, orthopädischen Schuh wieder, noch mit Einschränkungen, recht ordentlich gehen, nach 10 Wochen gelang bereits ein kurzes «Antraben». Nach 3 Monaten begann ich mit Sportschuhen und einem leichten Sportprogramm, zunehmend in die Belastung. 7 Monate nach dem Unfall wurde mir nun eine leichtes Tennisspielen freigegeben. Sprints zum Netz liegen aus Vorsicht noch nicht drin. Doch meine Entscheidung, die ich auch als Wissenschaftler, der sich mit Zellprozessen beschäftigt, genau hinterfragt habe, ist für mich bestätigt.

Ich bin dankbar für die Begleitung und zielführende Behandlung, in der ich als Patient immer durch Information und Hilfen in der Belastungsregulierung mich sicher und als Teil des erreichten Erfolges erleben durfte. Besten Dank.