Hochleistungssport und Regenerationsverfahren

In unserer Reihe «myPRP» berichten Patientinnen und Patienten über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit biosignalisierter Heilung.
Wir sind uns bewusst, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist und bedanken uns herzlich für das Vertrauen.

MyPRP Eveline

Olympia im Blick

Auch wenn Olympia durch die aktuellen Geschehnisse nicht 2020 stattfinden konnten, so sind die nächsten Olympischen Spiele als Mitglied der Nationalmannschaft fest in meiner Planung. Die Vorbereitung sind engmaschig mit Training und Wettkämpfen im Vielseitigkeitsreiten geplant. Die Olympischen Spiele in Tokio 2021 sind in meinem Fokus.

Ein Sturz. Ein Sturz vom Pferd im August mit schmerzhafter Luxation der Schulter – eine nicht untypische Verletzung. Mir war sofort klar, dass eine Operation mich weit zeitlich zurückwerfen würde. Durch eine Reitkollegin wusste ich von einer konservativen Behandlungsoption, die ich vor einer Operation unbedingt prüfen lassen wollte. Ich meldete mich bei FIRST an.

Die Vorabklärungen waren zügig gemacht: Ein Termin für ein Arthro-MRI der Schulter (mit Kontrastmittel) sowie einen Besprechungstermin bei Dr. med. Schnorr und Dr. Lüthi mit Beratung zum konservativem und auch zum chirurgischem Vorgehen sowie der Einschätzung der Chancen der beiden Wege.

Im MRI zeigten sich die typischen Verletzungen nach Luxation mit Hill-Sachs-Läsion (Knochenteilverletzung), Bankart-Läsion des unteren Labrums (ein Gelenksring, Lippe) und ein intratendinöser Riss der Supraspintaussehne (intratendinös = Riss innerhalb der Sehne). Ein chirurgisches Vorgehen wäre sicher mit einer Rehabilitationszeit von 3 Monaten verbunden gewesen. Ein konservatives Vorgehen mit PRP (Platelet Rich Plasma) wurde mir empfohlen. Durch einen Freund war mir die Methode des PRP bekannt und wurde mir ausführlich erklärt.

Bereits 10 Tage nach dem Unfall erfolgte die erste von zwei mit Ultraschall gezielt eingesetzten Applikationen mit PRP an die verletzten Strukturen, 7 Tagen später die zweite. Parallel zur PRP-Therapie wurde unterstützend durch die Physiotherapie im Hause die Okklusionstherapie (zum Muskelerhalt und unterstützenden Zellaktivierung) eingeleitet.

Die Infiltrationen habe ich sehr gut vertragen. Nach einem anfänglichen ersten Wundschmerz, der mir auch vorgängig erklärt wurde, war bereits am dritten Tag eine massive Reduktion von Schmerzen und eine erste Entwicklung einer schmerzfreien Beweglichkeit für mich zu erleben.

Zwei Wochen nach der zweiten Applikation erfolgte eine Verlaufsbeurteilung mittels Ultraschall mit insgesamt einem positiven Verlauf, sodass ich den Belastungsaufbau zunehmend durchführen konnte.

In wohnortsnaher Physiotherapie und mit dem definierten Belastungsaufbau entwickelte sich eine schnelle Wiedererlangung der Schulterfunktion auch in sportlicher Belastung. Bereits 9 Wochen nach der ersten Behandlung konnte ich den ersten Wettkampf (Springparcours) in Angriff nehmen und sogar gewinnen. Die schmerzfreie Belastungsmöglichkeit der Schulter war fast wie vor dem Unfall. Der weitere gezielte Aufbau der Muskulatur wird aber in der Trainingstherapie fortgesetzt.

Das Praxisteam und ich sind mehr als zuversichtlich, dass ich für die Saison 2021 wieder vollständig ins Wettkampfgeschehen des Vielseitigkeitsreitens eingreifen kann und ich für die Olympischen Spiele in Tokio 2021 bereit sein werde.

Vielen Dank!